Fachbereich Bauingenieurwesen

Anja Tusch und Jonas Lillig vom Fachgebiet Werkstoffe im Bauwesen (Prof. Breit) für Otto-von-Guericke-Preis nominiert

Die AIF zeichnet jährlich ein Forschungsprojekt, das sich durch hohen Erkenntnisgewinn und hohe wirtschaftliche Bedeutung der Ergebnisse für mittelständische Unternehmen auszeichnet, mit dem Otto-von-Guericke-Preis aus. Dazu können die Forschungsvereinigungen zunächst Vorschläge einreichen, die dann von einer Jury begutachtet werden. Unter den Vorschlägen dieses Jahres ist auch ein Forschungsprojekt des Fachgebiets Werkstoffe im Bauwesen. Es handelt sich dabei um das Forschungsprojekt „RC-Frisch – Steigerung des Frischbetonrecyclings in der Transportbetonindustrie“, das von der Forschungsvereinigung Transportbetonindustrie unterstützt wurde.

In diesem Projekt wurde untersucht, bis zu welcher Menge der Einsatz wiedergewonnener Gesteinskörnung im Beton gesteigert werden kann, ohne eine Verschlechterung der resultierenden Betoneigenschaften befürchten zu müssen, und ob eine Änderung der bisherigen normativen Vorgaben sinnvoll und nötig ist.

Die Untersuchungen im Projekt haben bestätigt, dass die anfallenden Mengen wiedergewonnener Gesteinskörnung aktuell nicht vollständig in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden können, was vor allem in der bisher gültigen Begrenzung von 5 % für den Einsatz wiedergewonnener Gesteinskörnung im Beton begründet liegt. Ganz im Sinne der Antragstellung und dem Ansatz der Ressourcenschonung hat sich auch gezeigt, dass eine Steigerung auf bis zu 25 % keine Verminderung der Betonqualität verursacht. Auf Grundlage dieser Ergebnisse wurde daher ein Vorschlag zur Erweiterung der aktuellen Norm erarbeitet, der in der Neufassung der DIN 1045-2 berücksichtigt wird.

Die Wiederverwendung der wiedergewonnenen Gesteinskörnung trägt nicht nur dazu bei Abfälle zu vermeiden und Ressourcen zu schonen sondern hat auch wirtschaftliche Vorteile für die Unternehmen, die auf diese Weise bereits vorhandenes Material verwenden können und weniger neues Material zukaufen müssen.

Mit den Ergebnissen des Projekts konnten Anja Tusch und Jonas Lillig auch die Jury im ersten Auswahlschritt überzeugen. Aus den zahlreichen Vorschlägen wurden sie und ihr Projekt ausgewählt und haben als eines von drei Forscherteams die Finalrunde erreicht. Im nächsten Schritt werden die Projekte mit kleinen Filmbeiträgen der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Bekanntgabe des Siegerprojekts und damit der diesjährigen Preisträger des Otto-von-Guericke-Preises erfolgt am 30. November 2022 im Rahmen einer Veranstaltung in Berlin.

Weitere aktuelle Informationen zum Otto-von Guericke-Preis 2022 auf der AiF-Website.

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