Wasser Infrastruktur Ressourcen (Institut)

INTERESS-I

Integrierte Strategien zur Stärkung urbaner blau-grüner Infrastrukturen

Projektlaufzeit: 11/2018 - 10/2021

Projektbearbeitung durch: rewa

Bearbeiter/-in:
Dipl.-Ing. Carlo Morandi, M. Sc.
Prof. Dr.-Ing. Heidrun Steinmetz

Förderung:

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), FKZ: 01LR1705B1

Projektpartner:

Universität Stuttgart - Institut für Landschaftsplanung und Ökologie und Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft

Technische Universität München - Professur für Green Technologies in Landscape Architecture (Projektkoordinator)

Institut für sozial-ökologische Forschung

Helix Pflanzen GmbH

Stadt Frankfurt am Main - Grünflächenamt

Landeshauptstadt Stuttgart - Amt für Umweltschutz - Abt. Stadtklimatologie, Garten- Friedhofs- und Forstamt

Projektbeschreibung:

Vor dem Hintergrund zunehmender Klimaextreme in Städten, vom Starkregen und damit einhergehenden Überflutungen bis zu langanhaltenden Hitze- und Trockenperioden, bedarf es, insbesondere in eng bebauten Stadtteilen, einer deutlichen Steigerung der urbanen Klimaresilienz. Urbane blau-grüne Infrastrukturen können u. a. durch Beschattung sowie Erhöhung der Verdunstungs- bzw. Kühlleistung vor allem während Hitzeperioden eine wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Mikrostadtklimas leisten. Dies erfordert aber einen erheblichen Mehrbedarf an Wasser. Um gerade in langen Trockenzeiten wertvolle Trinkwasserressourcen zu schonen, müssen bislang kaum genutzte bzw. ungenutzte urbane Wasserressourcen, wie z. B. häusliches Grauwasser, Abläufe von Brunnen, Quellfassungen, ungefasste Grundwasseraustritte, Niederschlagswasser etc. erschlossen, ggf. behandelt und für die Bewässerung von Stadtgrün bereitgestellt werden.

Das BMBF-Projekt INTERESS-I »Integrierte Strategien zur Stärkung urbaner blau-grüner Infrastrukturen« stellt diese Herausforderungen in den Mittelpunkt, erprobt Behandlungsverfahren und Speichermethoden für alternative Wasserressourcen, entwickelt neue Formen des öffentlichen Grüns und untersucht die Erfolgsbedingungen und Hemmnisse für die Umsetzung klimawirksamer blau‐grüner Infrastrukturen in den Städten Stuttgart und Frankfurt. Anhand ausgewählter städtischer Teilräume (Pilotgebiete) werden in beiden Städten blau-grüne Infrastrukturen auf der Basis der Wasserverfügbarkeit und -qualität sowie der Belange der Freiraumversorgung unter veränderlichen stadtklimatischen Rahmenbedingungen untersucht und darauf aufbauend Strategien zu Verbesserung des städtischen Mikroklimas erarbeitet. Im Rahmen eines Impulsprojekts in der Containercity im Wagenhallen-Areal in Stuttgart-Nord wird zudem im großtechnischen Maßstab demonstriert, wie eine kompakte prototypische Umsetzung klimawirksamer Infrastrukturen im urbanen Umfeld erfolgen kann, indem die zentralen Ideen einer integrierten Herangehensweise dargestellt werden. Dabei dient das Impulsprojekt als offenes Versuchslabor. Während hierfür Regenwasser von angrenzenden Dachflächen bezogen wird, wird Grauwasser von „Stuttgart 21“‐Baustellencontainern erfasst, mittels eines aufgeständerten bewachsenen Bodenfilters behandelt und zusammen mit Regenwasser zur Bewässerung neuer Grüntypen und Vertikalbegrünungen eingesetzt. Das Frankfurter Impulsprojekt setzt im Bestand an und nutzt bestehende Anlagen zur Brauchwassergewinnung in Verwaltungsgebäuden. Das dort aufbereitete Grauwasser wird für die Bewässerung von Mobilen Grünen Zimmern im Straßenraum eingesetzt, um für die gemeinschaftliche Nutzung von Wasserressourcen zu sensibilisieren. Die Impulsprojekte Frankfurt und Stuttgart demonstrieren auf engem Raum innovative Formen blau-grüner Infrastrukturen.

Wesentliches Ziel des Fachgebietes Ressourceneffiziente Abwasserbehandlung im Projekt besteht in der Entwicklung von Konzepten und Technologien zur bedarfsgerechten Aufbereitung urbaner Wasserressourcen bzw. der verfahrenstechnischen Anpassung der Grauwasserbehandlung an stadträumliche, klimatische und grüne Anforderungen (z. B. Platzmangel, Wasser-, Nährstoffbedarf, Hitze- und Trockenperioden etc.) unter Beachtung der Aspekte der Klimaresilienz und Ressourceneffizienz.

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